Aramäer erinnern an Genozid an syrischen Christen

Berlin (epd). Mit einer Gedenkveranstaltung in Berlin will der Bundesverband der Aramäer in Deutschland am Mittwoch an den Völkermord an syrischen (aramäischen) Christen im Osmanischen Reich erinnern. Den Auftakt macht eine Kranzniederlegung an der ökumenischen Gedenkstätte für die Opfer des osmanischen Genozids auf dem Evangelischen Luisenkirchhof II in Berlin-Charlottenburg, kündigte der Bundesverband am Sonntag an.

Am Abend folgt eine Gedenkveranstaltung im Französischen Dom. Dazu werden unter anderem der Erzbischof der Syrisch-Orthodoxen Diözese Deutschland, Mor Philoxenus Mattias Nayis und der Bischof der Heiligen Apostolischen und Katholischen Assyrischen Kirche des Ostens in Europa, Mar Odisho Oraham, erwartet, wie der Aramäerverband ankündigte. Die Festrede hält der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir.

Den Massenmorden im Osmanischen Reich seien nicht nur Armenier zum Opfer gefallen, hieß es. Vielmehr richteten sich die Verbrechen gegen alle christlichen Bevölkerungsgruppen einschließlich der Aramäer. Den Angaben zufolge wurden zwischen 1912 und 1922 etwa eine halbe Million syrische Christen unterschiedlichster Konfessionen von den osmanischen Streitkräften umgebracht. Der Bundestag hatte Anfang Juni in einer Resolution die Verbrechen gegen die Armenier und andere christliche Minderheiten im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft.

Bundesverband der Aramäer in Deutschland
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13. Juni 2016