Ministerpräsident Haseloff: Buchdruck verhalf der Reformation zum Durchbruch

Wittenberg (epd). Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat an die bildungspolitische Bedeutung des Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560) erinnert. "Ohne Melanchthons Wertschätzung der Bildung wäre die Reformation wohl eine Angelegenheit einer kleinen Elite geblieben und nicht zur Sache des Volkes geworden", sagte Haseloff zum Abschluss des Lutherschulentreffens in Wittenberg. Der Reformator habe auf das Schulwesen seiner Zeit und weit darüber hinaus einen großen Einfluss ausgeübt.

"Die modernen Flugschriften heißen Twitter, Facebook oder Instagram"

Haseloff hob zugleich die Bedeutung des Buchdrucks für die Reformation hervor. "Zum Durchbruch verhalf der Reformation vor allem der Buchdruck, was auch umgekehrt gilt." Die Reformation sei auch eine Medienrevolution gewesen, in der sich der später vielzitierte Strukturwandel der Öffentlichkeit zeigte. "Heute hat die digitale Revolution unsere Lebens- und Arbeitswelten nachhaltig verändert. Die modernen Flugschriften heißen Twitter, Facebook oder Instagram", fügte der Ministerpräsident hinzu.

Das Lutherschulentreffen bringt seit 2010 alle zwei Jahre Schulen mit namentlichem oder inhaltlichem Bezug zur Reformation zusammen. Beim diesjährigen viertägigen Treffen, das in der Lutherstadt Wittenberg stattfand, befassten sich rund 80 Schülerinnen und Schüler aus Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Thema "Reformation und die Eine Welt".

15. Juni 2016