Der Lutherische Weltbund betont die Aktualität der Reformation

Vertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) und Bundespräsident Joachim Gauck in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien einen Gottesdienst zur Eröffnung der Ratstagung des LWB gefeiert. (Foto: epd-Bild/Jens Schlüter)Wittenberg (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) und andere Kirchenvertreter haben in Wittenberg die aktuelle Bedeutung der Reformation betont. Angesichts des Klimawandels und einer zunehmenden Entwicklung des "Menschens zur wirtschaftlichen Ware" müsse man sich daran erinnern, dass Gott die Erde allen Menschen vermacht habe, sagte der Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Chris Ferguson, in Wittenberg.

Der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, Landesbischof Gerhard Ulrich, bezeichnete die Reformation als Weltbürgerin, deren Botschaft in der ganzen Welt ihre Kraft entfalte.

Mit der Botschaft Jesu die Gemeinsamkeiten herausstellen

Er betonte, dass es auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 bei allen Unterschieden zwischen Protestanten und Katholiken in der Ökumene wichtig sei, mit der Botschaft Jesu die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Der Kanadier Ferguson verwies auf die Schöpfung als verbindendes Element, das Christen eine gemeinsame Stimme verleihen solle, um die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen.

Im Jahr vor dem 500. Reformationsjubiläum 2017 empfangen die deutschen LWB-Mitgliedskirchen derzeit den Lutherischen Weltbund in Wittenberg. Im Rahmen der "Pilgerstation Wittenberg" befassen sich der Bund und ökumenische Partner vor dem Hintergrund der Reformationsbotschaft mit Schöpfung, Menschen und Erlösung. Vom 16. bis 21. Juni trifft sich die Ratstagung des Weltbundes.

Dem Lutherischen Weltbund gehören 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern mit gut 72 Millionen Gläubigen an. Im nächsten Jahr wird weltweit das 500. Reformationsjubiläum gefeiert, das auf die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers im Jahr 1517 in Wittenberg zurückgeht.

15. Juni 2016