Friedensgebet nach Schüssen auf Flüchtlinge

Lingen (epd). Nach den Luftgewehr-Schüssen auf zwei junge Flüchtlinge im emsländischen Lingen haben am Abend des 20. Juni zahlreiche Menschen an einem Friedensgebet teilgenommen. Die unsinnige Tat eines Einzelnen solle die Flüchtlinge "nicht daran zweifeln lassen, dass ihre Hoffnung auf ein Leben im Frieden und in Sicherheit hier erfüllt werden kann", sagte der evangelische Pastor Dieter Grimmsmann laut Redemanuskript. Zu dem Gebet unter freiem Himmel auf dem Universitätsplatz in Lingen hatten die Kirchen, das "Forum Juden Christen" sowie ein Ökumenischer Friedensgebetskreis eingeladen.

Der Schütze hatte am Sonntag vergangener Woche mit einem Luftgewehr zunächst auf ein fünfjähriges Mädchen aus Mazedonien geschossen, das in einer Sandkiste vor einer Flüchtlingsunterkunft spielte. Später beobachtete ein Zeuge, wie aus einem Fenster im dritten Stock eines gegenüberliegenden Hauses erneut geschossen wurde. Dabei wurde ein 18-jähriger Syrer getroffen. Beide wurden am Bein verletzt.

Gegen den mutmaßlichen Täter wird der Polizei zufolge wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Er blieb auf freiem Fuß, weil er einen festen Wohnsitz in Lingen hat. Der 21-Jährige wohnt etwa 40 Meter von der Unterkunft entfernt.

21. Juni 2016