Aktion Tagwerk: Rund 180.000 Schüler jobben für Afrika

Mainz (epd). In ganz Deutschland haben erneut rund 180.000 Schülerinnen und Schüler einen Tag lang zugunsten von Gleichaltrigen in Afrika gearbeitet. An der Kampagne "Dein Tag für Afrika" hätten sich bundesweit 562 Schulen beteiligt, gab die Schirmherrin des Projekts, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), in Mainz bekannt. Insgesamt seien durch Gelegenheitsjobs und Schulaktionen 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. Das Geld soll Bildungsprojekten in Burundi, Ruanda, Südafrika, Uganda und Ghana zugutekommen.

Erstmals werde ein kleiner Teil der Erlöse auch an Flüchtlingsprojekte in Deutschland gehen, teilte die Geschäftsführerin des für den Aktionstag verantwortlichen Vereins "Aktion Tagwerk", Nora Weisbrod, mit. Damit sollen Sprach- und Kulturkurse für jugendliche Flüchtlinge finanziert werden. Die Öffnung für Flüchtlingsprojekte sei unter anderem deswegen erfolgt, weil viele junge Menschen aus afrikanischen Ländern nach Europa geflohen seien."Die Not ist einfach da", sagte Weisbrod.

Viele Teilnehmer halfen in der eigenen Nachbarschaft

Der in Mainz ansässige Verein organisiert die Kampagne seit 2003, ursprünglich auf das Bundesland Rheinland-Pfalz begrenzt, mittlerweile aber in allen Bundesländern. Wichtigster Projektpartner ist die Kinderhilfsorganisation "Human Help Network", die unter anderem Schulen in afrikanischen Ländern bauen lässt und sogenannte Kinderfamilien und junge alleinstehende Mütter unterstützt. In Ghana arbeitet der Verein auch mit dem evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt" zusammen.

Bei der Auswahl der Arbeitsgelegenheiten sind der Fantasie von Schülerinnen und Schülern kaum Grenzen gesetzt, vielerorts können interessierte Jugendliche auf das Entgegenkommen von Behörden und staatlichen Einrichtungen hoffen. So beschäftigte das Bundespräsidialamt Aktion-Tagwerk-Freiwillige für Gärtnerarbeiten, in der Mainzer Staatskanzlei sortierten Schüler den Fundus von Staatsflaggen, die für Besuche ausländischer Delegationen vorgehalten werden. Auch in der Notaufnahme des Klinikums im hessischen Rüsselsheim erschienen Freiwillige zum Arbeitseinsatz. Viele Teilnehmer der Kampagne halfen aber auch in der eigenen Nachbarschaft.

21. Juni 2016