Die KD-Bank steigert ihre Bilanzsumme auf 5,1 Milliarden Euro

Dortmund (epd). Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) hat ihre Bilanzsumme im vergangenen Jahr deutlich steigern können. Bei der Generalversammlung der Bank in Dortmund präsentierte der Vorsitzende Ekkehard Thiesler vor 200 Mitgliedern die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015. "Wir müssen uns nicht fürchten, wir sind gut aufgestellt", sagte er. Die Bilanzsumme stieg demnach zum 31. Dezember um 5,9 Prozent und liegt damit bei 5,1 Milliarden.

Thiesler zeigte sich auch zufrieden mit den Wertpapieranlagen und Einlagen der Kunden. Sie sind den Angaben zufolge um fast zehn Prozent auf sieben Milliarden Euro gestiegen. Der Jahresüberschuss beträgt etwa 7,5 Millionen Euro. An neuen Krediten stellte die Bank im vergangenen Jahr 220,5 Milliarden Euro aus. Den Mitgliedern der Genossenschaftsbank kann aufgrund der guten Ertragslage weiterhin eine Dividende von sieben Prozent ausgeschüttet werden.

Nullzins statt Wucherzins – ganz in Luthers Sinne

Trotz der Rekordzahlen der KD-Bank betonte Ekkehard Thiesler, dass die Finanzkrise noch nicht vorbei sei. Nur spreche man derzeit von einer Niedrig-Phase oder Minus-Zins-Krise. "Aus Kirchensicht könnten wir uns zum Reformationsjubiläum darüber mit Martin Luther vielleicht sogar freuen", sagt der Vorstandsvorsitzende. Der Nullzins sei schließlich das Gegenteil von dem Wucherzins, den Martin Luther einst bekämpft hatte. Zwar seien die niedrigen Zinsen auch für Modernisierungsmaßnahmen diakonischer Einrichten günstig, doch seien sie Gift für jeden Sparer.

Die Bankenbranche sei inzwischen zu einer "Problembranche" geworden. Auf die Bankinstitute kämen Filialschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen im Service-Bereich zu. Die Bank für Kirche und Diakonie sei allerdings nicht mit den Großbanken vergleichbar. "Wir sind überschaubar, steuerbar, in risikoärmeren Geschäftsfeldern unterwegs und nicht systemrelevant."

Trennung von Kirche und Staat als Verdienst der Reformation

Auf der Generalversammlung der KD-Bank würdigte die Theologin Margot Käßmann die Trennung von Kirche und Staat als Verdienst der Reformation. Es sei gut für beide Seiten, dass Staat und Religion getrennt seien, sagte die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann. Eine Art "Gottesstaat" oder auch ein "Diktat der Religion" fördere die Freiheit nicht, unterstrich sie. Dass Glaube und Vernunft beieinandergeblieben seien sowie die Vorbereitung der Aufklärung, seien eine zentrale Leistung der Reformation.

Der Lippische Landessuperintendent Dietmar Arends erinnerte in einer Andacht daran, dass Gott immer die Schwachen in den Blick nehme. Gottes Gebot solle ermöglichen, dass alle Menschen leben könnten, und nicht einige wenige auf Kosten der anderen lebten.

Die evangelische Bank bekam im vergangenen Jahr den "portfolio institutionell Award" 2015 als "Bester nachhaltiger Investor“ und in diesem Jahr den "portfolio institutionell Award" 2016 als "Beste Bank“. Die Aufsichtsratsvorsitzende Marlehn Thieme lobte die Arbeit der Bank und hob das neu eingeführte Compliance Management System der Bank hervor, das vom TÜV Rheinland zertifiziert worden ist. Die Bank für Kirche und Diakonie erhielt diese Zertifizierung als erste Genossenschaftsbank.

epd/ekd.de

22. Juni 2016