"95 Anschläge" sollen zum Reformationsjubiläum Debatten befeuern

Frankfurt a.M. (epd). "95 Anschläge – Thesen für die Zukunft" ist der Titel eines kirchlichen Projekts, das zum Jahr des 500. Reformationsjubiläums öffentliche Debatten über existenzielle Fragen befeuern soll. Anlässlich des Jubiläums im nächsten Jahr wird Ende Februar ein Buch mit dem gleichnamigen Titel erscheinen, begleitet von 20 bis 25 Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Jahr 2017 solle nicht nur kirchenintern gefeiert werden, sagte der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, in Frankfurt am Main. Vielmehr solle die Feier als Ereignis der Kultur und der Zivilgesellschaft in Deutschland begangen werden.

"Perspektivwechsel muss Unterrichtsfach werden"

Im nächsten Jahr wird weltweit das 500. Reformationsjubiläum gefeiert, das auf die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers im Jahr 1517 in Wittenberg zurückgeht. "95 Anschläge – Thesen für die Zukunft" ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Literaturhauses Frankfurt. Sieben Herausgeber aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft haben 95 Autorinnen und Autoren für die Formulierung und Erläuterung je einer These gewonnen.

Herausgekommen seien knappe Texte über Themen wie Gerechtigkeit, Tod, Schuld und die Stadt der Zukunft, sagte die Geschäftsführerin der EKHN-Stiftung, Friederike von Bünau. So erläutere Juli Zeh die These "Das Gegenteil von Freiheit ist Gesundheit" und die Regisseurin Charlotte Link "Perspektivwechsel muss Unterrichtsfach werden". Weiter gehörten zu den Autoren der Journalist Frank Plasberg, der Schauspieler Edgar Selge, der Soziologe Heinz Bude, der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der Theologe Wolfgang Huber und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel.

23. Juni 2016