Evangelische Unternehmer: "Brexit" ist kein rein wirtschaftliches Problem

Karlsruhe (epd). Der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) sieht im Votum der Briten, aus der EU auszutreten, eine Schwächung Europas. Es sei ein Fehler, den Brexit vor allem aus wirtschaftlicher Perspektive zu betrachten, sagte AEU-Geschäftsführer Stephan Klinghardt. Die Abstimmung in Großbritannien habe gezeigt, dass viele Menschen aus Angst vor Zuwanderung und aus Zweifel an einer besseren Zukunft für den Austritt gestimmt hätten.

"Als Demokraten haben wir demokratische Entscheidungen hinzunehmen", betonte Klinghardt. Das Abstimmungsergebnis sei ein Signal an die Politik, nicht an den Menschen vorbeizurennen. Beim Werben für Europa müssten die Themen Frieden und Gemeinwohl in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht die erwarteten Wirtschaftsprobleme. Diese ließen sich teilweise durch die Einrichtung einer Freihandelszone lösen.

Der 1966 gegründete Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer sieht sich als Bindeglied zwischen Kirche und Wirtschaft. Er setzt sich unter anderem für ethisch begründetes und sozial verantwortliches Handeln in der Marktwirtschaft ein. Zu den 600 Mitgliedern gehören neben Unternehmern auch Wirtschaftswissenschaftler, Rechtsanwälte und Steuerberater sowie Leiter von diakonischen Einrichtungen und Kirchenbanken.

24. Juni 2016