Kirche von England ruft zur Einheit auf

London (epd). Nach der Entscheidung für einen Brexit hat die Kirche von England die Briten zur Einheit aufgerufen. In einer gemeinsamen Erklärung der Erzbischöfe von Canterbury, Justin Welby, und von York, John Sentamu, hieß es, das Vereinigte Königreich müsse seinen Platz in der Welt nun neu finden.

"Als Bürger des Vereinigten Königreichs, egal welche Einstellungen wir während des Referendums hatten, müssen wir nun vereint handeln, um uns der Aufgabe zu widmen, ein großherziges und vorwärts gewandtes Land zu schaffen, das zu menschlichem Gedeihen auf der ganzen Welt beiträgt", schrieben die beiden Spitzenvertreter der anglikanischen Kirche. Die Bischöfe forderten dazu auf, gastfreundlich und barmherzig zu bleiben. Es müssten Brücken statt Barrieren gebaut werden. Viele Ausländer seien nun verunsichert, sowohl Arbeitskollegen als auch Nachbarn und Freunde. Es sei nun Aufgabe der Gläubigen, diese Menschen zu stärken und die Leistung eines jeden Einzelnen in der Gemeinschaft anzuerkennen, unterstrichen Welby und Sentamu.

Hoffnung und Großzügigkeit

Die Kampagnen vor dem Referendum hätten Menschen auf beiden Seiten verletzt. "Wir müssen daher mit Demut und Mut handeln", forderten die Geistlichen. Sie riefen zu Hoffnung und Großzügigkeit auf. Zudem forderten sie dazu auf, für Premierminister David Cameron, der noch drei weitere Monate im Amt bleibt, sowie für die weiteren Staats- und Regierungschefs der EU zu beten.

Die Kirche von England hatte sich während des Wahlkampfs stark zurückgehalten. Zwar hatten sich einzelne Bischöfe für oder gegen den Brexit ausgesprochen, eine offizielle Kirchenposition hatte es aber nicht gegeben.

24. Juni 2016