Zentralrat der Juden und EKD sind für Islamunterricht an Schulen

Frankfurt a.M. (epd). Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sprechen sich für bundesweiten Islamunterricht an Schulen aus. "Einen flächendeckenden Islamunterricht in deutscher Sprache an allen Schulen anzubieten, halte ich für eine sehr gute Lösung", sagte Schuster der "Heilbronner Stimme".

Jugendliche vor fundamentalistischen Abwegen bewahren

Bedford-Strohm schrieb in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon", durch Islamunterricht könnten muslimische Jugendliche vor fundamentalistischen Abwegen bewahrt werden. Auch sollten islamisch-theologische Fakultäten an den Universitäten unterstützt werden, "an denen die islamische Tradition selbstkritisch reflektiert wird".

Zentralratspräsident Schuster äußerte sich kritisch zum Mitwirken der Islamverbände bei den Bemühungen um die Integration von Flüchtlingen in Deutschland. "Mir ist noch unklar, inwieweit die muslimischen Verbände selbst aktiv die Integration fördern", sagte er: "Man muss leider auch einen Fakt benennen: Es gibt muslimische Gemeinden, die unser Wertesystem in keiner Weise praktizieren. Imame aus dem Ausland sind in Deutschland aktiv, die leider ein anderes Wertesystem lehren, als wir uns das vorstellen."

5. Juli 2016