Der Theologe Michael Welker erhält den Karl-Barth-Preis 2016

Frankfurt a.M. (epd). Der Heidelberger Theologe Michael Welker bekommt am Wochenende den Karl-Barth-Preis 2016 der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). Welkers Theologie entfalte, "wie Gottes machtvolle Gegenwart im Geist auch heute noch verstanden und wahrgenommen werden kann", hatte die Jury schon vor einem Jahr mitgeteilt. Nun wird die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag während des XII. Internationalen Bonhoeffer-Kongresses in Basel verliehen. Die UEK ist ein konfessioneller Zusammenschluss innerhalb der EKD.

Herausforderungen von Postmoderne und Pluralismus

Mit der Auszeichnung würdigt die Union Evangelischer Kirchen das theologische Gesamtwerk des 68-jährigen Seniorprofessors an der Universität Heidelberg. Welker habe sich "den Herausforderungen von Postmoderne und Pluralismus unter Bewahrung eines reformierten Profils" gestellt. Wie kaum ein anderer seiner Generation habe er das Gespräch mit anderen Wissenschaften gesucht und die Theologie international vernetzt. Die Laudatio hält Markus Dröge, Berliner Bischof und ein Schüler Welkers. Der Pfälzer Kirchenpräsident Christian Schad, Vorsitzender von Vollkonferenz und Präsidium der UEK, überreicht den Preis.

Nach Angaben der UEK wird die seit 1986 ausgelobte Auszeichnung zum ersten Mal in Basel und damit in der Geburtstadt von Karl Barth (1886-1968) überreicht. Der Schweizer gilt als einer der bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er leitete 1933 den Kirchenkampf der Bekennenden Kirche im Nationalsozialismus ein. Die Barmer Theologische Erklärung von 1934, die sich gegen das Eindringen der nationalistischen Weltanschauung in die evangelische Kirche wendet, stammt zum größten Teil von ihm.

Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) ist ein Zusammenschluss von zwölf unierten und reformierten Kirchen in der EKD. Der Karl-Barth-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, deren theologisches Werk oder öffentliches Wirken in Politik und Gesellschaft durch Karl Barth oder die Barmer Theologische Erklärung geprägt ist.

5. Juli 2016