Der Weltkirchenrat gedenkt des Reformators Jan Hus

Genf (epd). Am Ende des Gedenkjahres für Jan Hus hat der Weltkirchenrat den Reformator als mutigen Streiter für eine Erneuerung der Kirche gewürdigt. Hus habe sich für die Rechte aller Menschen eingesetzt, hieß es in einer in Genf veröffentlichten Mitteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Die tschechoslowakische hussitische Kirche hatte am 6.Juli in Prag des Todestages des Reformators gedacht. Hus, der vor 601 Jahren am 6. Juli 1415 als Ketzer auf dem Scheiterhaufen den Tod fand, sei eine prophetische, aber auch sehr menschliche und bescheidene Persönlichkeit gewesen. Die hussitische Kirche, andere Kirchen sowie der ÖRK hatten in den vergangenen Monaten zum 600. Todestag in mehreren Veranstaltungen an Hus erinnert.

Vordenker der Reformation

Hus wurde um 1370 geboren, studierte in Prag und war dort auch als Rektor tätig. Zehn Jahre predigte er in der Bethlehemskapelle und setzte sich für eine Reform der Kirche ein. Im Sommer 1415 sollte er vor dem Konstanzer Konzil seine Lehre leugnen. Er weigerte sich und wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Hus gilt als ein Vordenker der Reformation. Weltweit feiern Protestanten im Jahr 2017 das 500. Reformationsjubiläum. Sie erinnern an den Anschlag der 95 Thesen im Jahr 1517 durch Martin Luther an die Schlosskirche in Wittenberg. Luther kritisierte vor allem den Ablasshandel der römischen Kirche und setzte sich für Reformen ein. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt für die Reformation.

Der ÖRK umfasst knapp 350 Kirchen, die zusammen mehr als 500 Millionen Christen repräsentieren. Die katholische Kirche ist kein Mitglied.

7. Juli 2016