Ausstellung zeigt "Luther und die Avantgarde" in Wittenberg

Wittenberg (epd). Zum 500. Reformationsjubiläum ist in der Lutherstadt Wittenberg für das kommende Jahr eine Ausstellung mit Werken namhafter moderner Künstler geplant. Unter dem Titel "Luther und die Avantgarde" werden vom 18. Mai bis 17. September 2017 Arbeiten unter anderem von Stephan Balkenhol, Anselm Kiefer, Alexander Kluge und Günther Uecker gezeigt, wie die Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn mitteilte. Insgesamt sind rund 50 internationale Künstler eingeladen, sich mit dem Reformationsgedanken auseinanderzusetzen.

Dabei soll die Haltung der Künstler zu Themen wie Freiheit, Individualisierung und Religionskonflikten eine zentrale Rolle spielen. "Die Ausstellung ist eine aktuelle Bestandsaufnahme künstlerischen Schaffens, sie versammelt Positionen zu Phänomenen, die uns heute weltweit beschäftigen", erklärte Walter Smerling, Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur. Martin Luther stehe dabei "nicht als historische Person im Vordergrund, sondern als 'Modell' für eine progressive Haltung".

Die stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, sprach von einer ungewöhnlichen Ausstellung: "Viele interessante Künstler werfen einen neuen Blick auf reformatorische Spuren in der Gegenwart." Die Ausstellung im Alten Gefängnis in Wittenberg soll der Bedeutung Luthers für die zeitgenössische Kunst nachspüren und die Avantgarde-Rolle der aktuellen Kunstszene beleuchten.

Neben Wittenberg gibt es zusätzliche Stationen in der Karlskirche in Kassel und der Berliner St. Matthäus-Kirche. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Verein Reformationsjubiläum 2017 von einem internationalen Kuratorenteam realisiert.

14. Juli 2016