Trauergottesdienst für Opfer von Nizza im Berliner Dom

Berlin. Nach dem Terroranschlag von Nizza ist für den heutigen Montag (13 Uhr) ein ökumenischer Trauergottesdienst im Berliner Dom geplant. Eingeladen seien vor allem alle Berliner Schüler und Lehrer, die sich während des Anschlags in der südfranzösischen Stadt aufhielten, kündigte die beiden Kirchen am 16. Juli an.

Der Gottesdienst wird geleitet vom evangelischen Propst Christian Stäblein (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) und dem katholischen Weihbischof Matthias Heinrich, (Erzbistum Berlin), sowie von Pfarrer Michael Kösling vom Berliner Dom. Der Imam Kadir Sanci vom House of One wird eine Kerze entzünden und ein Gebet sprechen, teilten die Kirchen mit.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, Senator Frank Henkel und Senatorin Sandra Scheeres und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Senats nehmen ebenfalls am Gottesdienst teil. Der Regierende Bürgermeister wird im Anschluss ein Wort an die Gemeinde richten.

Fahnen in der Bundeshauptstadt auf Halbmast

Nach einem Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag war am späten Abend des 14. Juli in Nizza ein Lastwagen absichtlich in eine Menschenmenge gerast. Mindestens 84 Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Unter den Toten sollen auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen von der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule aus Berlin sein. Sie befanden sich auf Abifahrt in der südfranzösischen Stadt. Laut Auswärtigem Amt gelten sie bislang als vermisst.

Die Schule spricht auf ihrer Homepage von einer Ungewissheit, mit der "wir jetzt umgehen müssen". "Wir wissen immer noch nichts Genaueres zu den drei vermissten Personen unserer Schule. Die Informationen in der Presse entsprechen nicht denen vom Auswärtigen Amt und vom Senat". 

Während des Anschlags sollen insgesamt Schülergruppen aus zehn Berliner Schulen in Nizza gewesen sein. Nach Angaben der Berliner Bildungsverwaltung kehrten am 16. Juli die letzten Jugendlichen und Betreuer von den Abi- und Klassenfahrten aus der südfranzösischen Stadt zurück. An den Berliner Flughäfen sowie an mehreren Berliner Schulen waren seit Freitag 30 Notfallseelsorger und Kriseninterventionsmanager unter anderem der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im Einsatz.

Vor der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule wie auch vor der Französischen Botschaft am Brandenburger Tor haben Trauernde Blumen abgelegt und Grabkerzen angezündet. Zudem wehen seit dem 15. Juli die Fahnen in der Bundeshauptstadt auf Halbmast.

epd/ekd.de

18. Juli 2016