Weltkirchenrat gedenkt japanischer Atombomben-Opfer

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat an den Abwurf zweier US-Atombomben auf Japan am 6. und 9. August 1945 erinnert. "Mit einem Friedensgebet richten wir unsere Gedanken diese Woche auf die Zerstörung zweier japanischer Städte vor 71 Jahren", sagte der Internationale Direktor des Ökumenischen Rates der Kirchen, Peter Prove, am 5. August in Genf. "Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben die Gebote Gottes und der Menschlichkeit in einem bis dahin unbekannten Maße gebrochen."

Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung

Die Zahl der Opfer wird auf mehr als 250.000 geschätzt. Prove erklärte, damals sei eine Zeit des Misstrauens und weltweiter Furcht angebrochen, die bis heute Bestand habe. Der Weltkirchenrat verwies auf eine Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag aus dem Jahr 1996, wonach alle Nationen die Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung haben. Atomwaffen bedrohten das gesamte Leben auf der Erde und schadeten den Interessen kommender Generationen, hieß es nach ÖRK-Angaben in dem Urteil.

"Was in Japan vor 71 Jahren passiert ist, darf nie wieder vorkommen", mahnte Prove. Die neun Länder, die im Besitz von Atomwaffen seien, müssten ihren Verpflichtungen nachkommen und ihre Atomwaffen-Arsenale zerstören. "Das Leid, das Hiroshima und Nagasaki zugefügt wurde, verlangt nichts Geringeres."

8. August 2016