Drei nationale Sonderausstellungen zum Reformationsjubiläum

Berlin (epd). Das 500. Jubiläum der Reformation wird 2017 durch drei große nationale Sonderausstellungen begleitet. Zu besonderen Präsentationen laden das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Augusteum in Wittenberg und die Wartburg in Eisenach ein, wie Barbara Wolf vom Deutschen Historischen Museum ankündigte. Die Ausstellungen bauten aufeinander auf und zeichneten "in ihrer Gesamtheit ein vielschichtiges Bild von Luther und der Reformation", fügte sie hinzu. Der legendäre Anschlag der 95 Thesen des damaligen Mönchs Martin Luther an der Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 gilt als Ausgangspunkt der Reformation, dem Beginn der kirchlichen Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert.

Bereits im April 2017 eröffnet die Schau "Der Luthereffekt" des Deutschen Historischen Museums im Berliner Martin-Gropius-Bau, die sich mit den weltweiten Auswirkungen der Reformation bis in die heutige Zeit hinein befasst. Mit einem Blick weit über Europa hinaus steht die Frage im Mittelpunkt, welche Spuren der Protestantismus hinterließ und wie verschiedene Kulturen die evangelische Lehre annahmen.

Die Wirkung der Reformation auf die Deutschen ist Thema der Schau auf der Wartburg, die Anfang Mai 2017 eröffnet. Dort soll etwa dargestellt werden, wie in jeder Epoche ein eigenes Lutherbild geprägt wurde. Ab Mitte Mai lädt die Schau "Luther! 95 Schätze – 95 Menschen" nach Wittenberg ein. Besucher sollen sich anhand ausgewählter Exponate auf die Spuren Luthers begeben können, außerdem werden 95 Menschen vorgestellt, die eine besondere Beziehung zum Reformator hatten - vom Kirchenlieddichter Paul Gerhardt (1607-1676) bis hin zum US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968).

Wertvolle Leihgaben auch in den USA zu sehen

Prächtige Schätze und Kunstwerke aus dem Zeitalter der Reformation werden ab Herbst auch in den Vereinigten Staaten gezeigt. Die Exponate, die sich rund um das Leben und Wirken Martin Luthers drehen, werden an vier Standorten in den USA präsentiert, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Sie werden durch wertvolle Leihgaben aus mehreren kulturhistorischen Sammlungen in Deutschland ermöglicht.

Die dreiteilige Ausstellung "Here I stand..." wird zwischen Oktober 2016 und Januar 2017 in New York, Minneapolis und Atlanta gezeigt. Federführend konzipiert wurde die Schau vom Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.

Der Schwerpunkt der Ausstellung in New York liegt auf Ereignissen, die als besonders wichtig für den Beginn der Reformation gelten. Einen kulturhistorischen Blick auf das Zeitalter wagt die Schau im Minneapolis Institute of Art, wo auch Werke des Wittenberger Malers Lucas Cranach des Älteren (1472-1553) zu sehen sind. In Atlanta wiederum befasst sich die Präsentation mit Luthers Vorstellung von der Gnade Gottes.

Im November eröffnet zudem eine Kunstausstellung in Los Angeles. Unter dem Titel "Renaissance und Reformation" werden Schlüsselwerke der deutschen Kunst um das Jahr 1500 gezeigt, die aus den Staatlichen Museen zu Berlin, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München stammen.

16. August 2016