Bischof July richtet Grußwort an Abtreibungsgegner

Stuttgart/Berlin. Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, hat das Engagement von Abtreibungsgegnern gewürdigt. Das Eintreten für das Lebensrecht sei "eine ganzheitliche Berufung durch alle Lebensabschnitte hindurch", schreibt July in einem Grußwort zu der Veranstaltung "Marsch für das Leben". Zu dieser Kundgebung  treffen sich christliche Abtreibungsgegnern am 17. September in Berlin.

July erinnerte daran, dass sich auch Menschen, die beim Thema Abtreibung eine andere Überzeugung haben, im Blick auf Kriegsopfer und Flüchtlinge "für die Heiligkeit des Lebens der Menschen" engagierten. Jeder Mensch verdanke sein Leben Gott, der ein Freund des Lebens sei. Der Bischof rief die Abtreibungsgegner zu einem "offenen, lebensfreundlichen und geduldigen Gespräch" mit ihren Kritikern auf. Ausgrenzung und Herabsetzung in den eigenen Reihen sollten sie entgegentreten. Von den Gegendemonstranten forderte July Gewaltlosigkeit. "Gewalttätige Übergriffe - wie teilweise in den letzten Jahren - sind keine Argumente und deshalb alles andere als überzeugend", betonte er.

Berliner Kirche distanziert sich

Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat ein Grußwort zu der Veranstaltung veröffentlicht. Es sei eine fortwährende gesellschaftliche Verpflichtung, für die von Gott geschenkte Menschenwürde einzustehen, erklärte er.

Zum "Marsch für das Leben", der mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt beginnt, werden die katholischen Bischöfe Heiner Koch (Berlin) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) erwartet. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lehnt die Demonstration ab. Anders als der veranstaltende Bundesverband Lebensrecht stehe die Landeskirche für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung, die die Gewissensentscheidung der Frauen und Paare unterstützt, sagte eine Sprecherin. (epd/ekd)