EKD-Kulturbeauftragter würdigt "aufgeklärtes Reformationsgedenken"

Frankfurt a.M. (epd). Der evangelische Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen attestiert den Protestanten einen aufgeklärten und differenzierten Umgang mit dem Reformationsjubiläum im kommenden Jahr. Zum ersten Mal in der langen Geschichte dieses Jubiläums werde der Reformation "freundlich, ehrlich und ohne Hass" gedacht, schreibt er in einem Beitrag für die Zeitschrift "Publik-Forum".

Im Unterschied zu den "aggressiven und triumphalistischen Feiern der Vergangenheit" zeigten die Vorbereitungen auf das 500. Reformationsjubiläum eine seltene Reife im Umgang mit der eigenen Geschichte, fügt der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hinzu. Das sei nicht nur eine immense Leistung, sondern auch "ein Segen und ein Grund zu tiefer Dankbarkeit".

In der nunmehr zehnjährigen Vorbereitung des Jubiläums werde die Geschichte "interessiert betrachtet, historisch-kritisch untersucht, in ihren Stärken und Schwächen differenziert beurteilt und dann mit den Traditionen anderer so in ein konstruktives Verhältnis gesetzt, dass etwas Gemeinsames entstehen kann", betont Claussen. So sei das eigentliche Ziel für 2017 schon erreicht: das erste wirklich aufgeklärte Reformationsgedenken.

23. September 2016