Württembergischer Altbischof Hans von Keler beigesetzt

Herrenberg (epd). Mit einem Trauergottesdienst haben Familie und Kirche in Herrenberg vom früheren Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Hans von Keler, Abschied genommen. Der Altbischof war am 22. September im Alter von 90 Jahren gestorben. Landesbischof Frank Otfried July sagte in einem Nachruf, Kelers Handeln sei von seiner "Herzensfrömmigkeit" geprägt gewesen.

Einsatz für die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen

July würdigte den Realismus Kelers, der misstrauisch gegenüber menschlichen Utopien und Heilsversprechen gewesen sei. Der Verstorbene habe sich für die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen eingesetzt und dabei auch klar die Wunden der Geschichte angesprochen. Zudem stammten Worte von ihm, die bis heute einprägsam seien, etwa "Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann." July hatte in jungen Jahren als letzter persönlicher Referent Kelers im Oberkirchenrat gearbeitet.

Keler war von 1979 bis 1988 württembergischer Landesbischof. Er gehörte auch der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) (1966-1976) und dem Rat der EKD (1979-1991) an. Daneben arbeitete er von 1983 bis 1989 im Exekutivkomitee des Lutherischen Weltbundes mit. Elf Jahre lang war er Mitglied der württembergischen Landessynode und zeitweise ihr Präsident.

Von 1987 bis 1994 war Keler Beauftragter des Rates der EKD für Fragen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler. 1982 ehrte ihn die Universität Tübingen mit der theologischen Ehrendoktorwürde.

29. September 2016