EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm will "Shine-Storms" statt Shitstorms im Internet

Nürnberg/München (epd). Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, hat dazu aufgerufen, angesichts von Schmutz und Hass im Internet nicht zu resignieren. Beim virtuellen Kirchentag "Churchfestival" der bayerischen Landeskirche mit ihren Partnerkirchen auf vier Kontinenten am 9. Oktober im Internet forderte der Bischof, Aggression im Netz nicht mit Aggression zu begegnen, sondern ihr die Botschaft des Evangeliums entgegenzusetzen. Shitstorms solle man mit "Shine-Storms" beantworten, "in denen die Liebe Gottes aufscheint", sagte Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Virtuelle Kirchentag – ein "Experiment", das Gerenzen überwindet

Der virtuelle Kirchentag sei ein "Experiment", das das Gefühl gebe, eine große Gemeinschaft zu sein, sagte der Landesbischof den Teilnehmern an PCs, Laptops und Smartphones. Zu sehen, wie der Glaube Grenzen überwinde, gebe ihm viel Kraft. Er wünsche sich für die Gemeinden mehr solcher Erfahrungen im Internet, sagte Bedford-Strohm, dessen Predigt in Papua-Neuguinea, Liberia, Tansania, Malaysia, Schweden, Ungarn, Brasilien und anderen Ländern gesehen wurde.

Das Churchfestival fand im Rahmen des Themenjahrs der Lutherdekade 2017 "Reformation und die eine Welt" statt. Bei Chats und Workshops konnten sich die Teilnehmer über Glaubensfragen in Englisch, Deutsch und Portugiesisch austauschen. Während des Kirchentags fanden mehrere Gottesdienste statt. Predigten und Vorträge hielten unter anderem der Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds, Martin Junge, der Bischof der Lutherischen Kirche in Liberia, Jensen Seyenkulo, sowie die stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Jugend in Bayern, Julia Simon.

10. Oktober 2016