Gottesdienst anlässlich der neuen Lutherbibel am 30. Oktober

Frankfurt a.M. (epd). Mit einem Gottesdienst in Eisenach übergibt die evangelische Kirche vor Beginn der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum die überarbeitete Lutherbibel an die Gemeinden. Am 30. Oktober werden Reformationsbotschafterin Margot Käßmann, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und an der Neuübersetzung Beteiligte rund um den ehemaligen Thüringer Landesbischof Christoph Kähler das Werk vorstellen. Der Gottesdienst unter dem Motto "Am Anfang war das Wort", der im ZDF übertragen wird, beginnt um 9.30 Uhr in der Stadtkirche St. Georg.

In den vergangenen Jahren hatten rund 70 Experten im Auftrag der EKD die revidierte Luther-Übersetzung aus dem Jahr 1984 überarbeitet. Am 19. Oktober, soll die Bibel auf der Frankfurter Buchmesse in 14 unterschiedlichen Startausgaben in einer Erstauflage von 250.000 Exemplaren präsentiert werden. 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation kehrt die Übersetzung bewusst zur Sprache Luthers zurück.

Ein historischer Ort für die Bibelübergabe

Für die Übergabe an die Gemeinden wählten die Verantwortlichen Eisenach unterhalb der Wartburg, auf der Martin Luther 1521/22 in wenigen Wochen das neue Testament ins Deutsche übertragen hatte. In der Georgenkirche hatte er als Schüler gesungen. Und er hatte dort am 2. Mai 1521 gepredigt, zwei Tage bevor er zum Schein entführt und auf die Wartburg gebracht worden war. Zudem wurde dort der Komponist und protestantische Kirchenmusiker Johann Sebastian Bach 1685 getauft.

Zum Gottesdienst sammelt die Kirchengemeinde Spenden, um zwölf Bibelworte, die 1940 als "jüdischer Einfluss" betrachtet und entfernt worden waren, wieder anbringen zu können.

18. Oktober 2016