Theologieprofessor: Neue Lutherbibel kann Ökumene fördern

Düsseldorf (epd). Die neue Lutherbibel kann nach Ansicht des Wuppertaler Theologieprofessors Martin Karrer dazu beitragen, die christlichen Konfessionen zusammenzuführen. "Der Bibeltext ist allen Konfessionen gemeinsam. Ich fand bei der Durchsicht keine einzige Stelle, die Konfessionen trennen muss", erklärte Karrer. Auch Anhänger nichtchristlicher Religionen könnten durch die Lektüre "das Christentum in dieser besonders die deutsche Kultur über Jahrhunderte wesentlich beeinflussenden Gestalt" kennenlernen.

Für "Liebhaber des Denkens und Liebhaber der Sprache"

"Der Blick in die Lutherbibel lohnt sich für Christen, Liebhaber des Denkens und Liebhaber der Sprache", sagte Karrer, der bei der Revision der Lutherbibel 2017 die Expertengruppe "Neues Testament" leitete. Bei der Arbeit habe es ihn am meisten die hohe Qualität von Luthers Übersetzung überrascht. "Er hat verblüffend wenige Fehler gemacht", sagte der Professor für Neues Testament und seine Umwelt an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.

Verkaufsstart für die überarbeitete Lutherbibel ist am 19. Oktober auf der Buchmesse in Frankfurt am Main. Am 30. Oktober wird die neue Lutherbibel in einem Festgottesdienst in Eisenach eingeführt. Die Feier markiert den Abschluss der Überarbeitung und die Übergabe des neuen Textes an die Gemeinden vor dem 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt der Revision 2017 stand nach Angaben des Experten Karrer die Verbindung von Modernisieren und Bewahren.

18. Oktober 2016