Alois Glück verlangt mehr Einsatz für Hospizarbeit

Nürnberg (epd). Der frühere bayerische Landtagspräsident Alois Glück hält es für eine Bringschuld der Kirchen, sterbenden Menschen alle Hilfen zu geben, ihr Leiden zu ertragen. Wer einen unterstützten Suizid ablehnt, wäre unglaubwürdig, wenn er nicht Menschen auch bis zum Lebensende begleitet, sagte der CSU-Politiker bei der Mitgliederversammlung der Diakonie Bayern in Nürnberg. Für eine palliative Versorgung müsste aber auch die Gesellschaft die nötigen Finanzen zur Verfügung stellen.

Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken warnte vor Debatten über lebenswertes oder nicht mehr lebenswertes Leben, wenn die Medizin Menschen nicht mehr heilen kann. Sie führe auf eine "Rutschbahn, die niemand mehr steuern kann", sagte er. "Auf dieser Ebene haben die Nationalsozialisten die Euthanasie vorbereitet." 

Diakonie in Bayern

Die Diakonie Bayern ist nach der Caritas der zweitgrößte bayerische Wohlfahrtsverband mit rund 3.000 Einrichtungen und 70.000 Mitarbeitern. Sie wurde vor etwa 150 Jahren gegründet und ist Teil der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW).

20. Oktober 2016