Landeskirchen erhalten europäischen Toleranzpreis

Belfast/Frankfurt a.M. (epd). Drei deutsche evangelische Landeskirchen sind im nordirischen Belfast mit dem europäischen "Tolerantia-Award" ausgezeichnet worden. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) sowie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) erhielten die Ehrung für ihr Engagement zur Gleichberechtigung Homosexueller, wie die Landeskirchen mitteilten. In allen drei Landeskirchen sind Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare inzwischen traditionellen Trauungen von Frau und Mann gleichgestellt.

Neben den Kirchen erhielten unter anderem auch Amnesty International Frankreich und Mary McAleese, die frühere Präsidentin der Republik Irland, die Auszeichnung. Der "Tolerantia Award" ist ein Gemeinschaftspreis der Organisationen Maneo (Deutschland), SOS homophobie (Frankreich), Lambda-Warszawa und Kampania Przeciw Homofobii (Polen), The Rainbow Project (Nordirland) und Pink Cross (Schweiz). Mit dem Preis werden Personen, Einrichtungen oder Gruppen geehrt, die sich für Gleichberechtigung, Solidarität, gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz sowie den Kampf gegen Homophobie einsetzen. 

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau war 2013 die erste Landeskirche in Deutschland, die die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare mit der Trauung heterosexueller Paare weitgehend gleichgestellt und die Eintragung ins Kirchenbuch ermöglicht hat. EKiR und EKBO folgten Anfang dieses Jahres.

26. Oktober 2016