Kirchenführer fordern mehr Einsatz für den Klimaschutz

Malmö (epd). Auf der katholisch-lutherischen Gedenkveranstaltung zum 500. Reformationsjubiläum im schwedischen Malmö haben Christen mehr Anstrengungen im Klimaschutz gefordert. Oft seien es vor allem die armen und verletzlichsten Menschen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen seien, sagte Papst Franziskus vor rund zehntausend Menschen in der Malmö Arena. "Alle sind wir verantwortlich für die Bewahrung der Schöpfung, und in besonderer Weise wir Christen. Unser Lebensstil und unser Verhalten müssen mit unserem Glauben übereinstimmen", betonte das katholische Kirchenoberhaupt.

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), der palästinensische Bischof Munib Younan, erklärte, Klimaschutz sei nicht auf einzelne Regionen beschränkt, er betreffe alle Menschen. Er forderte die Kirchen dazu auf, sich mehr für Klimagerechtigkeit stark zu machen. Dieser sei eine Frage der Gerechtigkeit. Der 1947 in Lund gegründete LWB ist die Dachorganisation von weltweit mehr als 72 Millionen lutherischen Christen in 145 Kirchen in 98 Ländern.

Sorge um Syrien

Zum Thema Flüchtlinge sagte Papst Franziskus, er danke allen Regierungen, die den Vertriebenen und Asylsuchenden helfen, "denn alle Taten zugunsten dieser Schutzbedürftigen sind eine wichtige Geste der Solidarität und der Anerkennung ihrer Würde". Für Christen sei es eine Priorität, den "Ausgeschlossenen und an den Rand Gedrängten unserer Welt entgegenzugehen", mahnte der Papst. Franziskus äußerte seine Sorge vor allem über die Situation in Syrien, wo "die grundlegendsten Rechte missachtet und mit Füßen getreten werden". Dort gebe "unbeschreibliches Leiden". Abschluss der Veranstaltung war ein gemeinsames Gebet für das Ende des Syrienkrieges.

Bischof Antoine Audo aus Aleppo, der kolumbianische Priester und Friedensaktivist Héctor Fabio Henao, die burundische Kinderschützerin Marguerite Barankitse, die Klimaaktivistin Pranita Biswasi aus Indien sowie die Olympionikin Rose Nathike Lokonyen, die als südsudanesischer Flüchtling in Kenia lebt, kamen bei der Veranstaltung mit Selbstzeugnissen zu Wort.

Um ihre Zusammenarbeit zu verstärken, unterzeichneten Caritas und LWB-Weltdienst eine Absichtserklärung, in der sich die beiden weltweit engagierten christlichen Organisationen verpflichten, ihre Beziehungen zu vertiefen und in den Bereichen humanitäre Hilfe und nachhaltige Entwicklung enger zusammenzuarbeiten.

31. Oktober 2016