Lutheraner und Katholiken sind begeistert von Ökumene-Feier in Lund

Malmö (epd). Kardinal Kurt Koch hat zum Abschluss der lutherisch-katholischen Feiern zum 500. Reformationsjubiläum seine Forderung nach weiteren theologischen Ökumene-Papieren bekräftigt. Er hoffe, dass die beiden Kirchen in der Zukunft Erklärungen zu den offenen Fragen des Verständnisses von Kirche, Eucharistie und Amt unterzeichnen werden, sagte der Präsident  des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen im schwedischen Malmö.

Zuvor hatten Papst Franziskus und die Spitzen des Lutherischen Weltbundes in Lund einen kirchenhistorisch bedeutsamen gemeinsamen Gottesdienst gefeiert und eine gemeinsame Erklärung unterschrieben. Später waren sie in der Malmö Arena vor Tausenden von Menschen aufgetreten und hatten das gemeinsame Engagement der Kirchen in der Welt bekräftigt. Die Begegnungen standen unter dem Motto "Vom Konflikt zur Gemeinschaft - Verbunden in Hoffnung".

Reformierte stoßen dazu

Martin Junge, Generalsekretär des LWB , sprach von einer "fantastischen Ermutigung" und einem Meilenstein für die Ökumene, Koch von einem "wunderbaren Tag", der Hoffnung auf mehr Gemeinschaft in der Zukunft mache. Beide erinnerten daran, dass die Begegnungen zum Beginn des Festjahres zu 500 Jahren Reformation ein Ergebnis von 50 Jahren intensiven Dialogs zwischen Katholiken und Lutheranern seien. Deshalb sei das historische Ereignis in Lund auch nicht zusammen mit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen gefeiert worden. Doch als Lutheraner fühlten sie sich "eingebettet in die protestantische Familie", sagte Junge.

Er sei dankbar, dass die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Juli 2017 in Wittenberg der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" beitreten wolle, die der Vatikan und der LWB  1999 unterschrieben haben. Das eröffne "neue Möglichkeiten", sagte Junge. Koch sagte, das Jahr 1517 sei "ein lutherisches Jahr". Wenn andere Kirchen den Vatikan zu ähnlichen gemeinsamen Feiern einladen wollten, "werden wir sehen, was wir tun können", sagte der "Ökumeneminister" von Papst Franziskus.

Am Montag gab es kein deutliches Zeichen für gemeinsame Eucharistiefeiern für gemischt-konfessionelle Paare. Koch betonte aber, dass dies keine theologische, sondern eine pastorale Frage sei, die in den jeweiligen regionalen Kirchen gelöst werden müsse.

1. November 2016