Synode der evangelischen Kirche beginnt

Magdeburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommt am 06. November in Magdeburg zu ihrer Jahrestagung zusammen. Eröffnet werden die viertägigen Beratungen des obersten deutschen Kirchenparlaments mit einem Gottesdienst im Magdeburger Dom, den das ZDF ab 9.30 Uhr live überträgt. Zur Synodeneröffnung werden neben anderen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff erwartet (beide CDU).

Europa, Reformationsjubiläum und Judenmission

Die 120 Mitglieder des Kirchenparlaments wollen über das Schwerpunktthema "Europa in Solidarität" beraten. Auch dürfte das am 31. Oktober eröffnete Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum noch einmal breiten Raum einnehmen. In diesem Zusammenhang plant das Synodenpräsidium einen Beschluss zur seit Jahren umstrittenen Frage der Mission an Juden. Ziel ist eine deutliche Ablehnung.

Sie erwarte zwar eine kontroverse Debatte, aber einen breiten Konsens, sagte Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Bisher hatten sich vor allem evangelikale Gruppen dafür ausgesprochen, auch Juden zum christlichen Glauben zu bekehren. Mehrheitlich wird in der evangelischen Kirche allerdings die Position vertreten, dass Gott die Juden als sein Volk erwählt habe und daher Christen nicht berufen seien, Juden zum Glauben an Jesus zu bekehren.

Ein Jahr Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober nächsten Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. 

4. November 2016