Die Weimarer Herderkirche erstrahlt in neuem Glanz

Weimar (epd). Nach sechsjähriger Bauzeit wird die Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul am 4. Dezember mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. Die Predigt hält Bischöfin Ilse Junkermann, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in der Klassikerstadt mitteilte. Die Kosten der Gesamtsanierung belaufen sich nach Angaben der Landeskirche auf etwa 3,7 Millionen Euro. Davon wurden 1,36 Millionen Euro von der Landeskirche und durch Spenden abgedeckt, der Rest stammt von Bund, Land und Kommunen.

Nach Abschluss der letzten Bauarbeiten, wie etwa die Restaurierung der Kanzel, der Einbau der historischen Bänke in den Seitenschiffen und die Neugestaltung des Taufsteins, erstrahlt das Gotteshaus in neuem Glanz. Zuvor waren seit 2010 im Altarraum neue Fenster eingebaut, der wertvolle Cranach-Altar konserviert und die Kirchenbänke im Mittelschiff saniert worden.

Luther predigte mehrmals in der Stadtkirche

Die Stadtkirche St. Peter und Paul ist seit 1999 Bestandteil des Unesco-Weltkulturerbes "Weimarer Klassik". Erbaut wurde die spätgotische Hallenkirche in den Jahren 1498 bis 1500. Der Flügelaltar, der 1552 von Lucas Cranach d.J. gemalt wurde, gilt als eines der bedeutendsten Werke der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist auch der Lutherschrein, ein Triptychon aus dem Jahr 1572, das Martin Luther als Mönch, als Junker Jörg und als Magister zeigt.

Luther selbst predigte mehrmals in der Stadtkirche, sie gehört zu den wichtigsten Thüringer Baudenkmälern im Zusammenhang mit der Reformationsgeschichte. Die Stadtkirche war Wirkungsstätte des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder (1744-1803). Daher wird sie umgangssprachlich in der Regel als "Herderkirche" bezeichnet. Jährlich werden bis zu 200.000 Besucher gezählt.

29. November 2016