Ökumenischer Rat der Kirchen fordert UN zum Handeln bezüglich Aleppo auf

Genf (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen hat die Vereinten Nationen aufgefordert, das Leiden der Menschen in der syrischen Stadt Aleppo sofort zu beenden. Der UN-Sicherheitsrat müsse die humanitäre Versorgung der verzweifelten Menschen in der umkämpften Stadt sicherstellen, verlangte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, in Genf. Außerdem müsse sich das Spitzengremium der UN für das Ende der Gewalt und der Belagerungen in ganz Syrien einsetzen.

Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sollten ihre politischen Streitigkeiten beiseiteschieben und ihrer Verantwortung gerecht werden. Es sei nicht zu akzeptieren, dass Kinder und andere unschuldige Menschen zu Opfern der eskalierenden Gewalt in dem Bürgerkrieg würden, unterstrich Tveit.

Hunderttausende Menschen kamen schon ums Leben

Die Bewohner des von Assad-Truppen belagerten Ostteils von Aleppos litten unter Hunger, hätten keine medizinische Hilfe und müssten um ihr Leben fürchten. Die Würde der Menschen in Syrien müsse endlich wieder respektiert werden, betonte der ÖRK-Generalsekretär. Laut dem UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien harren noch schätzungsweise 200.000 Menschen in Ost-Aleppo aus.

Im Sicherheitsrat blockiert der Gegensatz zwischen Russland und den USA eine diplomatische Lösung für Ost-Aleppo und den gesamten Syrien-Konflikt. Die Truppen des Machthabers Baschar al-Assad haben mit russischer Luftunterstützung inzwischen große Teile der Rebellenhochburg Ost-Aleppo erobert.

In Syriens Bürgerkrieg kämpfen das Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Hunderttausende Menschen kamen seit Beginn der Kämpfe 2011 ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.

5. Dezember 2016