Kamenzer Lessing-Tage im Zeichen der Reformation

Kamenz (epd). Die Kamenzer Lessing-Tage widmen sich im kommenden Jahr dem 500. Reformationsjubiläum. Die Aufklärung im 18. Jahrhundert wäre ohne den Thesenanschlag Martin Luthers, der als Beginn der Reformation gilt, nicht denkbar gewesen, teilte das Lessingmuseum als Veranstalter in Kamenz mit. Unter dem Motto "Luther und Lessing. 500 Jahre Reformation" stehen vom 21. Januar bis 3. März insgesamt 15 Veranstaltungen auf dem Pogramm, darunter Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen.

Produktive und kritische Auseinandersetzung mit Luther

Der in Kamenz geborene Dichter Gotthold Ephraim Lessing habe sich zeitlebens intensiv mit religiösen Fragen und den Auswirkungen der Reformation beschäftigt, hieß es. Mit Luther habe er sich immer wieder produktiv und kritisch auseinandergesetzt. In seiner unabhängigen Haltung in theologischen Fragen stellte Lessing althergebrachte Überzeugungen der verschiedenen Konfessionen infrage. Gleichzeitig habe er mit seiner Ringparabel in "Nathan der Weise" den Blick über das Christentum hinaus geweitet und andere Religionen einbezogen.

Zu Beginn des Festivals wird traditionell der sächsische Lessing-Preis verliehen. 2017 erhält die mit 13.000 Euro dotierte Auszeichnung des Freistaates der in Darmstadt lebende Dichter und Dramatiker Kurt Drawert. Die beiden mit je 5.500 Euro ausgestatteten Förderpreise gehen an den Dramatiker Thomas Freyer und die Leipziger Autorin Anna Kaleri.

15. Dezember 2016