Protestant Markschies wird mit katholischer Ehrendoktorwürde geehrt

Rom/Berlin (epd). Als erster evangelischer Theologe bekommt der Berliner Kirchenhistoriker Christoph Markschies die katholische Ehrendoktorwürde der päpstlichen Lateran-Universität in Rom und des Forschungsinstituts Augustinianum verliehen. Der Professor für Ältere Kirchengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin sei der erste Protestant, der eine solche Auszeichnung durch die beiden Institutionen erhalte, teilte die Hochschule in Berlin mit. Die Urkunde der Ehrendoktorwürde soll ihm am 10. Februar 2017 feierlich in Rom übergeben werden.

Die Ehrung sei eine Anerkennung seines Engagements sowie "der hervorragenden Ergebnisse, die er im Blick auf die Vertiefung der Kenntnisse und das Verständnis dessen, was die ersten christlichen Generationen gelebt, geglaubt und bewirkt haben, erzielen konnte", hieß es zur Begründung.

Verbindende Rolle der Wissenschaft

"Man sieht an dieser hohen Auszeichnung eines evangelischen Theologen im Jubiläumsjahr der Reformation durch die römische Universität des Papstes, wie sehr sich die christlichen Konfessionen inzwischen aneinander angenähert haben und welche verbindende Rolle dabei gerade auch die Wissenschaft spielen kann und die gemeinsame Arbeit an den Anfängen des Christentums", kommentierte Markschies die Ehrung.

Christoph Markschies wurde 1962 in Berlin geboren. Nach seinem Studium der evangelischen Theologie, klassischen Philologie und Philosophie wurde er in Tübingen promoviert. Ab 1994 arbeitete er als Professor in Jena, Heidelberg und Berlin. Zudem wirkte er als Gastprofessor unter anderem in Jerusalem und Princeton.

2006 wurde er zum Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin gewählt und amtierte bis 2010. Derzeit ist der Theologe unter anderem Vizepräsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen-Stiftung, Leiter des Instituts Kirche und Judentum und Vorstandssprecher des Berliner Antike-Kollegs sowie des Einstein Centers "Chronoi".

15. Dezember 2016