Juden in Berlin widmen Chanukka-Fest den Anschlagsopfern

Berlin (epd). Die Kerzen des Leuchters zum jüdischen Lichterfest Chanukka vor dem Brandenburger Tor in Berlin sollen in diesem Jahr den Opfern des Anschlags in Berlin sowie allen anderen Terroropfern gewidmet werden. Anlässlich der tödlichen Attacke an der Gedächtniskirche am 19. Dezember und vorheriger Ereignisse in Europa "ist es von besonderer Bedeutung, die Botschaft in die ganze Welt zu senden, dass Deutschland heute ein offenes und tolerantes Land ist", erklärte das Jüdisches Bildungszentrum Chabad in Berlin.

Der zehn Meter hohe Chanukka-Leuchter wird von Rabbinern am 22. Dezember vor dem Brandenburger Tor aufgebaut. Er gilt als größter seiner Art in Europa. An jedem Tag wird eine Kerze mehr an dem achtarmigen Leuchter angezündet.

Acht Tage Lichterfest

In diesem Jahr beginnt Chanukka am Samstagabend (24. Dezember). In einer feierlichen Zeremonie soll am Dienstag (27. Dezember) mit christlichen, muslimischen und jüdischen Vertretern die vierte Kerze angezündet werden.

Mit dem achttägigen Lichterfest Chanukka feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die syrischen Armeen im Jahr 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels. Weil damals das ewige Licht im Tempel wie durch ein Wunder acht Tage lang gebrannt haben soll, wird an dem Leuchter jeden Tag nach Einbruch der Dunkelheit eine weitere Kerze angezündet. Chanukka-Leuchter werden traditionell auch vor dem Weißen Haus in Washington, nahe dem Big Ben in London und auf dem Roten Platz in Moskau aufgestellt.

21. Dezember 2016