Gotha erklärt sich zum "Gedächtnis der Reformation"

Gotha (epd). Das thüringische Gotha hat sich zum "Gedächtnis der Reformation" erklärt. Mit 15 Thesen unterstrich Oberbürgermeister Knut Kreuch am 5. Januar diesen Anspruch. Dabei reicht das Spektrum der von ihm angeführten Ereignisse aus vorreformatorischen Zeiten über unmittelbare Aktivitäten Martin Luthers bis hin zu dessen Wunsch, in der Stadt zu sterben und dort begraben zu sein.

Gedächtnisorte, Luthers Briefe und Handschriften

Zudem veröffentlichte die Stadt eine Liste mit 17 Gedächtnisorten der Reformation. Darin sind unter anderem die Cranach-Bilder auf Schloss Friedenstein, der größte Flügelaltar der Zeit sowie die erste barocke protestantische Schlosskirche angeführt. Mit Stolz wird zudem auf die Sammlungen der Universitäts- und Forschungsbibliothek Gotha verwiesen. Hier befinden sich neben 1.100 Briefen Luthers auch 280 Handschriften mit mehr als 15.800 Einzeldokumenten sowie 700 Flugblätter der Reformation.

Gotha brauche den Vergleich mit anderen Luther-Städten wie dem Geburts- und Sterbeort Eisleben, seiner Universitätsstadt Erfurt, Worms mit seinem sagenhaften Reichstag oder Wittenberg mit dem legendären Thesenanschlags nicht scheuen. "Bereits vor 300 Jahren entwickelte sich die Stadt zum frühen Zentrum der Reformationsforschung. Um es kurz zu sagen – Gotha ist das Gedächtnis der Reformation" erklärte der Oberbürgermeister.

6. Januar 2017