Garnisonkirche: Stiftung will Freigabe von Bundesmitteln beantragen

Potsdam (epd). Die Spendenkampagne für den Wiederaufbau des Turms der Potsdamer Garnisonkirche macht Fortschritte. Inzwischen stünden genügend Mittel bereit, um die Freigabe der in Aussicht gestellten zwölf Millionen Euro Bundesmittel für eine reduzierte, 26 Millionen Euro teure Turmvariante zu beantragen, sagte Wieland Eschenburg vom Vorstand der Garnisonkirchenstiftung am 13. Januar beim Neujahrsempfang der Stiftung in Potsdam.

Parallel zur Bauvorbereitung werde weiter um Spenden geworben, sagte Peter Leinemann vom Stiftungsvorstand. Um die Mittel für den vollständigen, nach Stiftungsangaben rund 38 Millionen Euro teuren Turmbau einzuwerben, werde auch ein weiterer Spendenkatalog vorbereitet.

Garnisonkirche spiegelt deutsche Geschichte wider

2016 sei das bisher erfolgreichste Jahr bei der Einwerbung von Ziegelspenden für den Turm gewesen, sagte der Vorsitzende der Fördergesellschaft, Matthias Dombert: "Insgesamt wurden 2016 Ziegel im Wert von 54.350 Euro gespendet." Für den Turm der Garnisonkirche, der in traditioneller Ziegelbauweise errichtet werden soll, würden insgesamt 2,5 Millionen Ziegel benötigt. Spender können Ziegelsteine ab 50 Euro erwerben.

Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim Bund und der EU, Martin Dutzmann, sagte, die 1945 zerstörte und 1968 abgerissene Garnisonkirche sei ein Gebäude von nationaler Bedeutung, an dem sich deutsche Geschichte in all ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit studieren lasse. Dutzmann gehört dem Kuratorium der Stiftung an.

Über das Bauvorhaben wird seit Jahren gestritten. Die Gegner argumentieren unter anderem mit der Militär- und der NS-Geschichte der Kirche, die Befürworter stellen vor allem die städtebauliche Bedeutung in den Mittelpunkt.

16. Januar 2017