Bedford-Strohm beim Papst: Mitmenschlichkeit soll eingemauert werden

Rom (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wünscht sich weltweit ein gemeinsames Eintreten von Protestanten und Katholiken für Humanität. Bei einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan sagte er, neuer Populismus in verschiedenen Ländern überhöhe die eigene Nation und grenze Menschen aus. "Unsere Mitmenschlichkeit soll eingemauert werden", beklagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten.

"Gemeinsam ihre Stimme erheben"

"Die christlichen Kirchen sollten 2017 weltweit gemeinsam ihre Stimme erheben, um in unseren Ländern Mut zu machen, auch in Zukunft solidarisch mit Menschen auf der Flucht vor Terror und Krieg zu sein", sagte der bayerische Landesbischof laut Redetext. Dabei sollten die Lasten so breit wie möglich verteilt werden: "Mit Mauern, Zäunen oder Gleichgültigkeit kommt die internationale Staatengemeinschaft ihren humanitären Verpflichtungen nicht nach." Die Welt müsse sich auf den Weg machen "hin zu einem neuen Herz und zu einem neuen Geist der Buße und Umkehr".

Papst Franziskus hatte am Morgen Spitzenvertreter der EKD im Vatikan empfangen. Im Mittelpunkt des Treffens stand das 500. Reformationsjubiläum im laufenden Jahr.

6. Februar 2017