Heinrich Bedford-Strohm lobt ARD-Film "Katharina Luther"

Berlin (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich tief bewegt vom neuen ARD-Film "Katharina Luther" gezeigt. Obwohl nur wenig überliefert sei über Katharina von Bora, der Ehefrau Martin Luthers, sei sie in der evangelischen Kirche "ein zentraler Name", sagte er bei einer Voraufführung am 8. Februar in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin. Der FilmFernsehFonds Bayern hatte die Produktion im Bereich Fernsehfilm gefördert. Der Film wird am 22. Februar erstmals ausgestrahlt.

"Katharina von Bora war eine sehr starke Frau", sagte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern weiter. Der Reformator Luther habe großen Respekt vor ihr gehabt. "Er hatte eine sehr tiefe Beziehung zu ihr. Es gab auch Liebe. Das kann man wohl sagen", erklärte Bedford-Strohm. Der neue Fernsehfilm stelle dies sehr gut dar. Der EKD-Ratsvorsitzende sprach von einer "wunderbaren darstellerischen Leistung" der Schauspieler.

"Niemand kennt Katharina von Bora"

Die Regisseurin Julia von Heinz betonte: "Martin Luther ist sehr sichtbar, aber niemand kennt Katharina von Bora." Ziel des Films sei es gewesen, einmal die Ehefrau des berühmten Reformators in den Mittelpunkt zu stellen. "Es gibt einfach zu viele Frauen, die hinter ihren Männern unsichtbar sind", sagte die Regisseurin.

Der Film "Katharina Luther" gilt als einer der wichtigsten Beiträge der ARD zum 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr. Er wird am 22. Februar um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt. Gedreht wurde der Film an Schauplätzen in Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Mit dem Reformator auf Augenhöhe

Die Produktion thematisiert, wie sich Katharina von Bora nach der Hochzeit neben Luther als kluge, selbstbewusste und wirtschaftlich erfolgreiche Frau emanzipiert und dem Reformator auf Augenhöhe entgegen tritt. In den Hauptrollen sind Karoline Schuch und Devid Striesow zu sehen.

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

9. Februar 2017