Mannheim zeigt umfassende Ausstellung zur Geschichte des Papsttums

Mannheim (epd). Mit über 400 Exponaten wollen die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim das Papsttum in der Antike, im Mittelalter und in der Renaissance darstellen. Die Sonderschau "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" wird am 21. Mai anlässlich des 500. Reformationsjubiläums eröffnet, wie Alfred Wieczorek, Generaldirektor der Museen, in Mannheim sagte. Die Ausstellung endet am 31. Oktober 2017.

In Kooperation mit dem Vatikan und zahlreichen Museen wurden für die Schau Handschriften, Urkunden, Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerke und Textilien nach Mannheim gebracht. Sie werfen ein Licht auf die 1.500-jährige gemeinsame Kirchengeschichte von Katholiken und Protestanten: Sie zeigen die Anfänge des Papsttums in der Antike, die Machtentfaltung im Mittelalter und die Renaissancepäpste im 15. und 16. Jahrhundert. Etliche der Exponate seien erstmals außerhalb des Vatikans zu sehen, sagte Wieczorek. 

Fokus: Warum es zur Kirchenspaltung gekommen ist

Die Idee hinter der Ausstellung sei, zu zeigen, wie sich die Kirche vor der Reformation präsentierte und welche Entwicklung zu der Spaltung geführt habe. "Uns ist im Vorfeld des 500. Reformationsjahres aufgefallen, dass sich niemand dem Thema der Reformation aus dieser Perspektive nähert", sagte Wieczorek. Dabei habe das Papsttum die Geschichte Europas in hohem Maße mitgestaltet.

2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. 

Zahlreiche Unterstützer

Ergänzend zu der Ausstellung haben die Reiss-Engelhorn-Museen das kulturhistorische Netzwerk "Papstgeschichten im Südwesten" ins Leben gerufen. Dazu gehören 35 Orte, darunter Speyer, Limburg, Heidelberg, Bretten und Maulbronn. Mit Vorträgen und Führungen durch Klöster und Kirchen soll die päpstliche Vergangenheit erlebbar gemacht werden.

Die Ausstellung entsteht unter der Leitung der Reiss-Engelhorn-Museen und der Universität Heidelberg. Unterstützt wird das Projekt den Angaben zufolge von der evangelischen Landeskirche in Baden, des Erzbistum Freiburgs sowie zahlreiche Institutionen in Deutschland und Italien.

9. Februar 2017