Christoph Markschies will Theologie in Berlin stärken

Berlin (epd). Der Berliner Theologieprofessor Christoph Markschies hat sich für eine Stärkung des Faches Theologie an der Berliner Humboldt-Universität ausgesprochen. Das vom Senat geplante Institut für Islamische Theologie biete die Chance, die Humboldt-Universität "zu dem Berliner Ort zu machen, an dem im Idealfall beide christliche Konfessionen, aber auch das Judentum und der Islam ihre Religion nach den Maßstäben der Wissenschaft zum Zwecke der Ausbildung reflektieren", schreibt Markschies in einem Beitrag für die Monatszeitschrift "Herder Korrespondenz" (März-Ausgabe).

Zugleich widersprach Markschies Medienberichten über eine angeblich an der Humboldt-Universität geplante multikonfessionelle und multireligiöse Mischfakultät. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, die evangelische Theologische Fakultät der Humboldt-Universität strebe eine Einbindung von islamischer, jüdischer und katholischer Theologie unter ihrem Dach an. Markschies lehrt Ältere Kirchengeschichte an der evangelischen Fakultät.

Eine "multireligiöse Mischfakultät" solle es natürlich nicht geben, so Markschies weiter. Eine derartige Fakultät entspreche nicht dem deutschen Religionsverfassungsrecht. Vielmehr seien separate Einrichtungen für islamische, jüdische und katholische Theologie wünschenswert, die dann auf unterschiedliche Weise miteinander kooperieren könnten.

In diesem Sinne habe das Professorium der Theologischen Fakultät kürzlich beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, "die prüfen soll, welche Formen der Zusammenarbeit hier zukünftig möglich sind", schreibt Markschies weiter. "Es wäre also sehr wünschenswert, wenn der Senat auch für die katholische und jüdische Theologie Geld in die Hand nehmen könnte und sich die Katholische Kirche zu einem größeren Engagement in Berlin entschließen könnte."

14. Februar 2017