"Woche der Brüderlichkeit" wird in Frankfurt eröffnet

Frankfurt a.M. (epd). Die zentrale Eröffnungsfeier der "Woche der Brüderlichkeit" findet am 5. März in Frankfurt am Main statt. Im Mittelpunkt des Festakts in der Paulskirche stehe die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden, sagte der Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rudolf Sirsch.

Nach den Worten des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) ist der christlich-jüdische Dialog in der Mainmetropole zu Hause. Jüdisches Leben habe die Stadt geprägt. Viele Institutionen wie etwa die Goethe-Universität und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" gingen auf jüdische Gründungen und Stiftungen zurück. Im Übrigen sei die Stadt mit ihren Einwohnern aus 170 Nationen weltoffen und menschlich. "Hier gibt es keine marodierenden Banden und No-Go-Areas, deswegen passt die Eröffnungsveranstaltung hervorragend hierher", sagte Feldmann.

Auszeichnung für eine Gruppe evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer

Bei der Eröffnung am 5. März um 11.30 Uhr werden der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Oberbürgermeister Feldmann sowie der jüdische und der evangelische Präsident des christlich-jüdischen Koordinierungsrates, Andreas Nachama (Berlin) und Friedhelm Pieper (Frankfurt), sprechen. Die Laudatio auf die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden hält der Rabbiner Henry Brandt.

Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an die Konferenz im Reformationsjahr 2017 werde eine Gruppe evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer ausgezeichnet, die nicht nur für die Neubesinnung im Verhältnis von Juden und Christen in der EKD einschließlich einer Abkehr von Luthers judenfeindlichen Äußerungen stehe, sondern selbst dafür gesorgt habe, "dass diese neue Sicht in den Gemeinden ankommt", sagte Pieper.

Der Koordinierungsrat vergibt die undotierte Auszeichnung seit 1968 zum Auftakt der "Woche der Brüderlichkeit". Im vergangenen Jahr wurde der jüdische Publizist und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik geehrt. Die Medaille erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig. In der Aktionswoche vom 5. bis 12. März sind nach den Angaben von Generalsekretär Sirsch bundesweit rund 750 Veranstaltungen geplant.

16. Februar 2017