Reformationsjubiläum Thema bei "Fastnacht in Franken"

Veitshöchheim (epd). Das 500. Reformationsjubiläum bewegt auch die Narren in Franken: Bei der 30. Ausgabe der Fernseh-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" im Bayerischen Rundfunk trat Oliver Tissot in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen als Reformator Martin Luther auf. Der Reformationstag sei dieses Jahr auch in Bayern Feiertag und liege nach dem Weltspartag: "Weil man ihn sich hätte sparen können." Wenn im Freistaat gerade einmal 19 Prozent der Bevölkerung Protestanten seien, könne man genauso gut einen Feiertag für die SPD einführen, lästerte er am Freitagabend bei der Veranstaltung des Fastnachtsverbandes Franken.

Luther sei ein Flüchtling gewesen und bekomme 500 Jahre später nun seinen Feiertag. "Christliche Entscheidungsprozesse sind etwas zäh", kommentierte er, deshalb heiße es ja auch "Zäh-S-U". Neben bayerischen Politikern wie Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Markus Söder (beide CSU) waren auch Kirchenvertreter nach Veitshöchheim gekommen, wie der katholische Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann. Die evangelische Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler kam als "Europa" verkleidet.

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. 

20. Februar 2017