Ökumenische Jury ehrt sechs Filme auf der Berlinale

Berlin (epd). Die internationale ökumenische Jury der Kirchen hat auf der Berlinale einen Spielfilm und zwei Dokumentarfilme ausgezeichnet. Drei weitere Produktionen wurden lobend erwähnt. Der undotierte Hauptpreis ging an den ungarischen Spielfilm "Testr?l és lélekr?l" (engl.: "On Body and Soul") von Ildikó Enyedi, wie die Jury am 18. Februar mitteilte.

Aus der Sektion Panorama ehrte die ökumenische Jury zudem den algerisch-französischen Dokumentarfilm "Tahqiq fel djenna" (eng.: "Investigating Paradise") von Merzak Allouache sowie in der Sektion Forum den Dokumentarfilm "Maman Colonelle" (engl.: "Mama Colonel") des Regisseurs Dieudo Hamadi aus der Demokratischen Republik Kongo. Diese Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Lobend erwähnt wurde der Transgender-Film "Una mujer fantástica" von Sebastián Lelio, der Anti-Rassismusfilm "I Am Not Your Negro" von Raoul Peck sowie der US-Flüchtlingsfilm "El mar la mar" von Joshua Bonnetta und J.P. Sniadecki.

Die preisgekrönte Produktion "Testr?l és lélekr?l", die auch im Wettbewerb der Berlinale lief, erzählt eine Liebesgeschichte. Es gehe um die Schwierigkeit und die Angst, sich zu öffnen und um das Glücksgefühl, wenn man sich schließlich auf einen anderen Menschen einlasse, hieß es.

Ehrung für Filme, die für Werte sensibilisieren

In dem Dokumentarfilm "Tahqiq fel djenna" stellt die junge algerische Journalistin Nedjma Recherchen zum Bild vom Paradies im Islam an. Dabei entsteht eine vielschichtige Analyse der Gefahren, die vom Salafismus und seinem Koranverständnis ausgehen. In "Maman Colonelle" geht es um eine verwitwete Frau mit sieben Kindern. Der Film ist den Angaben zufolge eine Hommage auf "eine Heldin unserer Zeit und zugleich ein Dokument zivilisatorischer Höchstleistung".

Die internationale ökumenische Jury ehrt mit den Preisen Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, das Publikum für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren.

Jury-Präsident war in diesem Jahr der Direktor des Katholischen Medienzentrums in Zürich, Charles Martig. Zudem gehörten die ungarische Animationsfilmregisseurin Zsuzsanna Bányai, die norwegische Theologin Annette Gjerde Hansen, der Studienleiter der Katholischen Akademie Schwerte, Markus Leniger, US-Hochschuldozent Brent Rodriguez Plate und der evangelisch-reformierte Schweizer Pfarrer Hermann Kocher dem Gremium an.

20. Februar