Heinrich Bedford-Strohm: Gegen wachsende Ungewissheit Vertrauen wagen

München (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, beklagt eine zunehmende Unsicherheit im westlichen Lebensgefühl und wirbt für mehr Vertrauen. In der reformatorischen Formel "Christus allein" werde der Grund für mehr Zuversicht genannt, erklärte der bayerische Landesbischof am 26. Februar in einem ZDF-Gottesdienst zum 500. Reformationsjubiläum in der Münchner Christuskirche: Christen könnten Vertrauen wagen, weil Jesus Kraft und Gewissheit ausstrahle durch Geschichten von Liebe, Heilung und neuem Leben.

"Wenn wir in die Welt schauen, dann ist das ja tatsächlich wie ein Blick in den Sturm: Plötzlich schwimmen alle Sicherheiten weg. Nichts ist mehr gewiss", sagte der bayerische Landesbischof angesichts von Krisen, Konflikten und brutaler Gewalt in der Welt. Dagegen gelte: "Allein auf Christus zu vertrauen, ist Leben pur".

Mit dem theologischen Grundsatz "Solus Christus" ("Christus allein") verwiesen die Reformatoren um Martin Luther und Johannes Calvin auf die besondere Bedeutung und Exklusivität Jesu Christi. Die evangelische Kirche feiert in diesem Jahr den legendären Thesenanschlags Luthers 1517 in Wittenberg. Er gilt als Beginn der Reformation, deren Folge die Spaltung in eine evangelische und eine katholische Kirche war.  

27. Februar 2017