Wittenberg setzt Friedensbewegung ein Denkmal

Wittenberg (epd). Zur Erinnerung an eine Friedenszeremonie im September 1983 erhält Wittenberg ein neues Denkmal. Es soll am 5. März im Innenhof des Lutherhauses in Erinnerung an die Aktion "Schwerter zu Pflugscharen" enthüllt werden, teilten die Initiatoren mit. Dazu werden unter anderen Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Initiator der Friedensaktion in den 80er Jahren, der evangelische Pfarrer Friedrich Schorlemmer, erwartet.

Schorlemmer hatte 1983 in der DDR mit etwa 600 Wittenbergern und Besuchern des evangelischen Kirchentages eine sogenannte Schmiedeliturgie gefeiert. Dabei wurde ein Schwert erhitzt und umgeformt – gemäß der prophetischen Forderung, Schwerter zu Pflugscharen zu verwandeln.

"Schwerter zu Pflugscharen" wurde zum Motto der ostdeutschen Friedensbewegung. Die Aktion gilt als eine wichtige Wegmarke auf dem Weg zur friedlichen Revolution im Jahr 1989. Das Denkmal soll an den Mut vieler DDR-Bürger erinnern und ein Zeichen für Zivilcourage setzen.

Für die Gestaltung des Denkmals führte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle einen Wettbewerb durch. Der Entwurf des Hallenser Künstler Michael Krenz machte das Rennen. Seine 3,2 mal 2 Meter große Stahlplastik soll das Emblem "Schwerter zu Pflugscharen" in Negativform zeigen. In der DDR war dessen Veröffentlichung verboten.

28. Februar 2017