Wittenberger Schlosskirche bekommt 25 neue Führer

Wittenberg (epd). Die Wittenberger Schlosskirche hat 25 frisch zertifizierte Kirchenführer begrüßt. Am 5. März wurden sie bei einem Gottesdienst in ihren Dienst eingeführt. Die Führenden sollen die Schlosskirche den Besuchern als Gotteshaus und nicht als reformatorisches Museum nahebringen, sagte der Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung, Jan von Campenhausen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, dürfe niemand mehr ohne Ausbildung durch die Kirche führen.

Gemeinsam mit dem ortsansässigen Predigerseminar ist die Wittenbergstiftung Initiator der Ausbildung von mehr als 100 Schlosskirchenführern seit April 2016. Zum 500. Reformationsjubiläum sollen sie Touristen aus aller Welt durch den geschichtsträchtigen Bau geleiten. Die Ausbildung umfasst 33 Stunden Unterricht. Dabei schulen die Teilnehmer ihre Rhetorik, erlernen kirchenpädagogische Methoden und nehmen die Geschichte der Reformation sowie der Schlosskirche durch.

Martin Luther soll 1517 als Ausdruck gegen die Missstände in der katholischen Kirche 95 Thesen an das Portal der Schlosskirche geschlagen haben. Dieses Ereignis gilt heute als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung, die zur Spaltung in evangelische und katholische Kirche führte. Zu den Feierlichkeiten des Jubiläums erwartet Wittenberg Hunderttausende Besucher. Als ständige Präsenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betreibt die Evangelische Wittenbergstiftung eine Geschäftsstelle im Alten Rathaus der Lutherstadt.

6. März 2017