Rekowski und Woelki: NRW muss Abschiebung nach Afghanistan aussetzen

Düsseldorf/Köln (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki fordern von der NRW-Landesregierung, die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern nach Afghanistan zu stoppen. "Die gegenwärtige Sicherheitslage in Afghanistan mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen lässt auf eine ernsthafte und individuelle Bedrohung der Menschen schließen, so dass die Abschiebungen ausgesetzt werden müssen", erklärten die beiden Kirchenvertreter in einer an Innenminister Ralf Jäger (SPD) gerichteten Erklärung.

Zwar sei man nicht grundsätzlich gegen Rückführungen von Personen, deren Asylantrag abgewiesen wurde oder die aufgrund von Straftaten rechtskräftig verurteilt wurden, hieß es. Eine Abschiebung setze jedoch voraus, dass eine Rückkehr der Flüchtlinge ihren Heimatstaat nicht mit einer Gefahr für Leib und Leben verbunden sei. Das sei bei Abschiebungen nach Afghanistan nicht der Fall.

Die Kirchenvertreter verweisen darauf, dass sich die Sicherheitslage in Afghanistan nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Flüchtlingsorganisationen im vergangenen Jahr erheblich verschärft habe. Für Teile des Landes werde von bürgerkriegsähnlichen Zuständen berichtet.

10. März 2017