Lutherstädte erhalten 300 Lutherrosen

Wittenberg (epd). Die Lutherstädte Eisleben, Eisenach und Worms erhalten über 300 Lutherrosen aus dem Nachlass des Bildhauers Gustav Nonnenmacher. Die Rosen aus koloriertem Alu-Guss seien nach dem Tod des Bildhauers 2012 in Worms entdeckt worden, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Dienstag in Wittenberg mit. Aus welchem Anlass er diese Medaillons geschaffen habe, sei unklar.

Sie werden nun der Stiftung Luthergedenkstätten, der Stiftung Lutherhaus Eisenach und den Kirchengemeinden St. Magnus in Worms sowie St. Andreas-Nikolai-Petri und St. Annen in Eisleben geschenkt. Das haben die Erben Nonnenmachers anlässlich des 500. Reformationsjubiläums im laufenden Jahr entschieden.

Die Lutherrose war das Siegel, das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete, und wurde später zu einem Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen. Der 1914 in Stuttgart geborene Bildhauer Gustav Nonnenmacher schuf vor dem Hintergrund seiner eigenen Kriegserfahrungen in zahlreichen Städten Mahnmale aus Holz, Stein und Bronze. In den 60er Jahren arbeitete er häufig für Kirchengemeinden.

Aus einer alten, abgestorbenen Lutherulme in Worms schuf Nonnenmacher ein Holzrelief und schnitzte mehr als 3.000 etwa vier Zentimeter große Lutherrosen. Sie wurden in der ganzen Welt verkauft, und der Erlös zum Wiederaufbau von zwei im Krieg zerstörten Kirchen verwendet.