Bedford-Strohm und Marx: Klinikseelsorge zentrale Aufgabe der Kirche

München (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, haben die zentrale Bedeutung der Klinikseelsorge für die Kirche hervorgehoben. "Die Klinikseelsorger gehören zum Kernbestand des kirchlichen Lebens", sagte Marx bei der Eröffnung des ersten ökumenischen Bundeskongresses der Krankenhausseelsorger am 15. März in München.

Bedford-Strohm wies darauf hin, dass auch die Ärzte in ihrem Arbeitsalltag Orientierung in ethischen Fragen bräuchten, wie sie etwa die Klinikseelsorge geben könne. Für ihre Tätigkeit bräuchten die Klinikseelsorger ein großes Einfühlungsvermögen, ob sie beispielsweise am Krankenbett ein Gebet sprechen sollten, sagte Bedford-Strohm. Deshalb sollte dieser Bereich ein größeres Gewicht in der Theologen-Ausbildung bekommen. Da immer mehr kranke Menschen ambulant zu Hause gepflegt würden, komme auch auf die Gemeindepfarrer eine neue Aufgabe zu, fügte Bedford-Strohm hinzu. Dafür sei eine enge Verzahnung mit der Krankenhausseelsorge nötig.

Kranke Menschen dürfen nicht alleingelassen werden

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sagte, die Ärzte hätten immer weniger Zeit, am Bett der Patienten zu sitzen. Deshalb seien sie sehr dankbar für die Klinikseelsorge. Denn die kranken Menschen dürften nicht alleingelassen werden, zumal sie immer wieder wichtige Entscheidungen über ihren eigenen Behandlungsverlauf treffen müssten.

Rund 400 Teilnehmer aus ganz Deutschland treffen sich bis zum 17. März beim ersten ökumenischen Kongress der Seelsorgenden im Krankenhaus und Gesundheitswesen. Veranstalter ist das Erzbistum München-Freising in Kooperation mit der EKD und der Landeskirche Bayern.

16. März 2017