Uni Würzburg startet Online-Seminar über Reformation

Würzburg (epd). Die Universität Würzburg startet im Mai das Internet-Seminar „Die Reformation“. Die wöchentlich freigeschalteten zwölf Seminarkurse wenden sich an historisch Interessierte und können individuell unterschiedlich intensiv genutzt werden, sagte der Mittelalterforscher Rainer Leng, Privatdozent am Lehrstuhl für fränkische Landesgeschichte, bei der Präsentation am Mittwoch in Würzburg.

„Manche schauen sich nur meine einführenden Videos an“, sagte Leng, der bereits ähnliche Kurse über Karl den Großen und zur Einführung in die Geschichtswissenschaft gestaltete. Neben den Kurzfilmen arbeitet der Kurs mit Lektüreempfehlungen und Rechercheaufgaben. Die Teilnehmer an Lengs bisherigen Internet-Seminaren waren überwiegend „Leute in der Nach-Berufs-Phase“.

10 000 Teilnehmende erwartet

Vergleichbare Internet-Kurse sind vor allem in den Naturwissenschaften verbreitet und heißen MOOC: Massive Open Online Course. „Massive“ stehe für „keine Teilnehmerbeschränkung“, sagte Leng. Er rechnet mit 10.000 Teilnehmern an seinem Reformationsseminar. „Open“ weise darauf hin, dass keine fachlichen Voraussetzungen verlangt würden.

Finanziert wurde das Seminar zum Großteil von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Dazu kamen Mittel der Evangelischen Landeskirche Bayern, des Fonds für die Reformationsdekade, des evangelischen Dekanats Würzburg und der Domschule Würzburg.

Die Würzburger Dekanin Edda Weise sagte, der Kurs habe die Frage im Blick: „Wie prägt die Reformation unsere Identität bis in die Gegenwart hinein?“ Umgekehrt werde wissenschaftliche Reflexion benötigt, „wenn wir die geistlichen Impulse der Reformation in das Heute hineintragen“. Zusätzlich zum Onlinekurs gibt es drei Vorträge von Reiner Leng im Würzburger evangelischen Schröder-Haus.

21. März 2017