Ökumenischer Rat der Kirchen will einen multireligiösen Irak

Genf (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen hat dazu aufgerufen, den Irak wieder zur Heimat vieler Religionen zu machen. Nach einem Sieg über die Terrormilz "Islamischer Staat" müssten die Regierung und die Weltgemeinschaft dafür sorgen, dass Angehörige verschiedener Glaubensrichtungen sicher und frei im Irak leben könnten, verlangte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, in Genf.

Tveit betonte, dass Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak Opfer von Verfolgung geworden seien. Nach ÖRK-Angaben wurden in den vergangenen Jahren Hunderttausende Christen aus dem Land vertrieben, viele seien von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" und anderen Extremisten getötet worden. Tveit hatte auf einer Podiumsdiskussion am Rande der 34. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates gesprochen.

Der "Islamische Staat" hatte weite Regionen des Iraks und des Nachbarlandes Syrien erobert. Seit dem vergangenen Jahr drängt die irakische Armee mit Unterstützung einer US-geführten Anti-Terrorkoalition und kurdischer Gruppen die Extremisten zurück. Die Armee konnte große Teile der Millionenstadt Mossul zurückgewinnen. Im ÖRK sind rund 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen.

21. März 2017