Kapelle in Jerusalemer Grabeskirche wiedereröffnet

Jerusalem (epd). Nach zehnmonatigen Restaurierungsarbeiten ist die Kapelle über dem Heiligen Grab in Jerusalem wiedereröffnet worden. Knapp 400 geladene Gäste nahmen an der Zeremonie teil, darunter kirchliche Würdenträger wie auch israelische, palästinensische und jordanische Regierungsvertreter.

Die lange überfälligen Arbeiten am Schrein des Grabes, in dem Jesus laut Überlieferung zwischen seinem Tod und der Auferstehung gelegen haben soll, war nach einer Einigung zwischen der griechisch-orthodoxen Kirche, den Franziskanern und den Armeniern möglich geworden, denen die zentrale Verwaltung der Kirche unterliegt. Seit mehr als 70 Jahren musste der von einem Erdbeben erschütterte Schrein durch Eisenstützen abgesichert werden.

Weitere Sanierungen nötig

Zu den Rednern bei der Wiedereröffnung gehörten der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. und der römisch-katholische Erzbischof Pierbattista Pizzaballa. Das jordanische Königshaus, das für die christlichen Pilgerstätten im Heiligen Land zuständig ist, die USA, Griechenland, Russland und zahlreiche private Spender trugen die rund 3,4 Millionen Euro für die Erneuerung der Grabkammer.

Den Auftrag, die tragenden Wände des kleinen Bauwerks mit modernen Baustoffen zu festigen, damit sie kommenden Erschütterungen aus eigener Kraft standhalten können, erhielt ein Team der Universität Athen unter der Leitung von Antonia Moropoulou. Nach Ansicht der griechischen Expertin für Chemieingenieurwesen dürfte die Restauration der sogenannten Ädikula nur ein erster Schritt gewesen sein. Nötig sei vor allem eine Erneuerung überalterter Wasserrohre, die zu Feuchtigkeit unter dem Schrein führten. Die Kosten dafür belaufen sich Schätzungen zufolge auf knapp sechs Millionen Euro.

22. März 2017